Gedichte

Hier findet ihr eine Auswahl an Gedichten.

Der Gesellschuft

 

Kinder toben, spielen Ball
und machen ordentlich Krawall.
Ich sitze hier auf einer Bank,
denk' zurück an diese Tage
werd' vor Sehnsucht sterbenskrank,
während ich mich an den Träumen labe.

 

»Rutsch ma, hassu nix zu tun?!«
-die Renter werden immer netter:
heute darf ja keiner ruh'n
und trotzdem wird die Menschheit fetter.
...Halt!
*Adipös muss ich ja sagen,
wie konnte ich es wagen?!
Schön still und ordentlich soll's sein:
Innen hässlich, draußen fein.

 

So lebt man heute, das ist normal.
Sei nicht du selbst, komm, pass dich an!
So lauf' ich los mit Jack' und Schal
Und sag' euch was: Mir ist's egal.

 

Mir ist's egal, was euch gefällt,
So egal, wie euer Geld,
So egal, wie Förmlichkeit -
Am Ende gibt es immer Streit.
Weil Menschen zwar ein Rudel sind,
doch sind sie für das Gute blind.

 

Halluzination
 
Schritt für Schritt geht's durch den Wald,
es ist Winter, der Wind weht kalt.
Man ist mitten in dem Meer aus Bäumen,
und fängt plötzlich an zu Träumen.

Der Regen tropft in dicken Schleiern,
Pfützen werden schon zu Weihern.
Blitze blenden in der Nähe.
Über mir schreit eine Krähe.

Ich laufe los, weg von dem Grauen.
Doch die schwarze Nacht ist nicht zu durchschauen.
Unter den Füßen knacken die Knochen-
(Es ist Rindenmulch, vom Herbst noch ganz trocken.)

Noch schwärzer wird die Dunkelheit!
Der Innerste schreit:"Es ist so weit"
Panik und tiefste Ruhe zugleich.
Ohne Emotion und doch so reich.

Halt, was träum ich da?
So kalt? Ist's wahr?
Mit diesem Traum wird nichts erreicht.
Der Traum im Hirne weiter schleicht...Insekten unter mir, in mir, mit mir.
Werde ich nun selbst zum Tier?
Tierisch wälzen sich Gedanken
keiner weist sie in die Schranken.

Und die Erinnerung bricht
wie ein Sturzbach auf mich.
Schallt durch das ganze Körperbeben:
-ein Gedanke: Wozu noch leben?

Wut! Trauer! Hass!
Ich spür' den Tod schon um mich werben.
Ich sinke nieder, liege im Gras.
So fühlt es sich an zu sterben.

Der Hals tropft rot, die Augen weit.
Im eigenen Garten - es hat geschneit.
Lieg' ich als Gestalt im Weiß.
Ausgebrochen aus dem Kreis.Das rote Blut.
Auf weißem Schnee.
Es tat so gut.
Es tat nicht weh.
Erloschene Glut.
- ich geh.

 

Der Kauz
 
Der Mond scheint hell in nebliger Nacht.
Die kalten Schwaden wiegen sich sacht.
Der Wind rauscht leise durch den Wald,
Die Dunkelheit wirkt hart und kalt.

Die Füchsin schleicht leise im Dickicht herum.
Der Falter macht nur ein leises Gebrumm.
Ein gelbes Blatt raschelt über die Lichtung.
Ein eisiger Luftzug bestimmt seine Richtung.Hoch oben in einem Birkenbaum,
ruht ein Kauz in seinem täglichen Traum.

Ein leises Fiepen dringt zu ihm herauf -
sofort sind die gelblichen Augen auf.Er breitet die Flügel aus und segelt herab,
die mächtigen Schwingen fangen ihn ab.
Er landet, Tannennadeln wirbeln auf-
Die Waldmaus startet ihren Lauf.Ein Schrei! Der Kauz hüpft hinterher!
Die Maus läuft schnell doch sie atmet schon schwer.

Ein Kräftiger Schlag! Ein Hieb auf die Pfoten!
Ein Biss ins Genick, und die Maus geht zu Boden.Der Kauz bremst ab, nimmt sie in die Krallen..
Die Maus schwebt schon längst, jenseits von allen.
Er schleppt den leblosen Körper hinauf,
fliegt mit dem pelzigen Opfer nach Haus.
Das wahre Ende
 

Schneide, Kling'lein, Schneide mein.
Schneide mein im Mondenschein.
Schneide scharf in meinen Arm,
Zeig' mir die rote Flut, so warm.
Keine Gnade! -Bitte nicht,
Die glatte Schärfe schützet mich
vor allem, was mir Böses will,
Überall lauert.
Wartet.
Still.

 

Ein Dolch, er liegt mir in der Hand.
So warm, er schmiegt sich, passt sich an,
dass ich ihn gleich benutzen kann.
Doch nicht für mich, nicht dieses Mal,
Jetzt seid ihr dran. Die Stadt wird kahl,
Ein jeder fällt über meines Messers schneide.
Ich spiel den Richter im schwarzen, langen Kleide.
Lasse Euch spüren, was ich spüre.
Was ich nicht spüre.
Spüren will.

 

Steh' allein am Bürgersteig.
Ich nenn' ihn jetzt "Einsam-Steig"
Denn jetzt ist kein Bürger mehr
Dieser Art hier, weit und breit.
Besiedeln die Wege doch werden zu Erde.
Diese egoistische, pseudointelligente Herde.
Die vergessen wird.
Stirbt.
Ausstirbt.

 

 

Zerrissen.

In einer eisig kalten Nacht,
ist ein Feuer heiß entfacht.
Es brennt und lodert einfach so,
ohne Holz und ohne Stroh.

Es brennt und wärmt und lodert hell,
es kriecht und dringt in alle Spitzen.
Die Augen fliegen auf und schnell,
schwebt Dunkelheit aus allen Ritzen.

Leise, regungslos steht die Person.
Kein Fuchs, kein Reh und keine Lerchen.
Stille, doch in Bälde schon,
sitzt er auf dem dunklen Thron,
und wird über uns Menschen herrschen.

Als Gott, erhoben und mit aller Macht,
dringt Dunkelheit nun in die Stadt.
Panik, Angst in aller Pracht!
Er hatte es schon lange satt.

Als Kind schon, hat er es versucht.
Alleine, nicht wissend was die Freundschaft bringt.
Er hatte damals schon verflucht,
zu was die Menschen fähig sind.

Heute sitzt er da, allein.
Hört von fern die Leute schrein'.
Befreit die Welt von dieser Plage.
Für ihn gibt es nur diese Frage:
Wie konnte es nur so weit kommen?
Warum sind sie unbesonnen?

Nun ist die kleine reglose Person,
ein Herrscher auf dem schwarzen Thron.
Er entscheidet: Leben? Tod?
Ignoriert das Angebot.
Das Angebot, der Liebe.
Das Angebot, der Freude.
Das Angebot zum Frieden,
Das er sein Leben nicht vergeude.

Doch er bleibt hart, und kalt, aus Stein.
Das Feuer in ihm wird niemals klein.
Seine Seele - zerrissen,
von Leid, von Trauer, ohne sein Wissen.
Nemo hieß der kleine Junge
Hass kommt nun von seiner Zunge.

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